Gutenberg-Preis
Der Gutenberg-Preis wird traditionell am Samstag der „Mainzer Johannisnacht“ vom Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Mainz und dem Präsidenten der Internationalen Gutenberg-Gesellschaft im Rahmen der ordentlichen Mitgliederversammlung der Internationalen Gutenberg-Gesellschaft vergeben.
Die Kandidaten für den Gutenberg-Preis schlägt ein Kuratorium vor, das sich aus dem Oberbürgermeister oder seinem Vertreter, je einem Vertreter der Stadtratsfraktionen, die in den Ausschüssen des Rates vertreten sind, dem Direktor des Gutenberg-Museums, drei Vertretern der Gutenberg-Gesellschaft, darunter ein Vertreter des Graphischen Gewerbes, dem Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und dem Leiter des Instituts für Buchwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität sowie dem Stadtrat für Kultur der Stadt Leipzig und einer weiteren von Leipzig zu benennende Persönlichkeit zusammensetzt.
Der Preis zeichnet Personen aus, die sich im Bereich der Technikgeschichte, der Gestaltung, der wissenschaftlichen Erforschung und der Vermittlung von Büchern in der Nachfolge Gutenbergs beschäftigen. So gehören bekannte Typografen wie Hermann Zapf, Wissenschaftler wie Prof. Dr. Robert Darnton, der Erfinder des E-Books, Prof. Dr. Joseph M. Jacobson oder der Wissenschaftler und Schriftsteller Prof. Dr. Umberto Eco zu den Preisträgern.
Preisträgerin 2024
Dr. Valentyna Bochkovska
Die promovierte Historikerin Dr. Valentyna Bochkovska forschte zwei Jahrzehnte an der Abteilung für Manuskripte und seltene Bücher der Nationalen Taras-Schewtschenko-Universität in Kyjiw, bevor sie 2008 die Leitung des Museums für Buch und Druck der Ukraine übernahm. Als renommierte Wissenschaftlerin war sie Fulbright-Stipendiatin in Chicago ( 2016–2017) mit dem Projekt „American collections of Antique Ukrainian Books XVI–XVIII c.“ und wiederholt auf den Konferenzen der American Alliance of Museums zu Gast, so zuletzt 2020 in San Francisco. Sie kuratierte zahlreiche Ausstellungen, Kunstprojekte und Literaturfestivals, darunter die Ausstellung „Ukraine on the Maps of the World XVI-XX c.“ im Jahr 2017. Als Museumleiterin engagierte sie sich insbesondere für die internationale Vernetzung ihres Hauses und wurde wiederholt als Gastwissenschaftlerin, etwa an die Universität Bologna, eingeladen. Ihr Thema war und ist der Zusammenhang zwischen Museum, Büchern und nationaler Identität.
Liste bisheriger Preisträger
Liste bisheriger Preisträger
1968 Giovanni Mardersteig , Verona
1971 Henri Friedlaender, Jerusalem
1974 Hermann Zapf, Darmstadt
1977 Rudolf Hell, Kiel
1980 Hellmut Lehmann-Haupt, Columbia, Mo/USA
1983 Gerrit Willem Ovink, Amsterdam
1986 Adrian Frutiger, Paris
1989 Lotte Hellinga, London
1992 Ricardo José Vicente Museros, Valencia
1994 Paul Brainerd, Seattle/USA
1996 John G. Dreyfus, London
1998 Henri-Jean Martin, Paris
2000 Joseph M. Jacobson,Cambridge, Massachusetts/USA
2002 Otto Rohse, Hamburg
2003 Robert Darnton, New Jersey/USA
2006 Hubert Wolf, Münster
2008 Dr. Michael Knoche, Weimar
2010 Prof. Mahendra Patel, Ahmedabad, Indien
2012 Elizabeth Eisenstein, Washington/USA
2014 Umberto Eco, Mailand
2016 Klaus Dieter Lehmann, München
2018 Alberto Manguel, Argentinien
2020 Gerhard Steidl, Göttingen
2022 Eckehart SchumacherGebler, München und Prof. Dr. F. Jeffrey Hamburger, Boston Massachusetts/USA