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Umwelttipp: Verbot von Einweg-Kunststoff kommt

Das erste heiße Wochenende im Juni lies die Gemüter angesichts der von Sonnenhungrigen und Feierwütigen hinterlassenen Müllberge an den Mainzer Rheinufern hochschlagen. Es war auch jede Menge Einwegplastik dabei. Nun läuft der Countdown. Am 3. Juli tritt das europaweite Verbot von Einweg-Kunststoff in Kraft.

Einwegbesteck und -geschirr, Trinkhalme, Rührstäbchen, Wattestäbchen und Luftballonstäbe aus Kunststoff sowie To-go-Getränkebecher, Fast-Food-Verpackungen und Wegwerf-Essenbehälter aus Styropor dürfen ab dem 3. Juli 2021 EU-weit nicht mehr produziert werden. Der Handel darf vorhandene Restware noch verkaufen. Verboten werden zudem Wegwerfteller, -becher oder -besteck, aus biobasierten oder biologisch abbaubaren Kunststoffen. Das gleiche gilt für Einweggeschirr aus Pappe, das nur zu einem geringen Teil aus Kunststoff besteht oder mit Kunststoff überzogen ist.

Erlaubt bleiben weitere Wegwerfprodukte aus oder mit Kunststoff wie beispielsweise Feuchttücher und bestimmte Hygieneartikel, Zigaretten mit kunststoffhaltigen Filtern oder Wegwerfgetränkebecher. Sie müssen ebenfalls ab dem 3. Juli 2021 ein spezielles Kennzeichen erhalten, das vor Umweltschäden durch Plastik warnt und Verbraucherinnen und Verbraucher über die richtige Entsorgung informiert.

Hintergrund des Verbots

Nahezu jeder Kunststoff besteht aus fossilen Brennstoffen - und in jeder Phase des Lebenszyklus emittiert Plastik Treibhausgase – von der Gewinnung der fossilen Brennstoffe, dem Transport, der Herstellung und Produktion bis hin zur Abfallverarbeitung und darüber hinaus.

Jedes Jahr werden weltweit mehrere Millionen Tonnen Plastikmüll in die Meere eingetragen. Rund 85 Prozent des Meeresmülls besteht aus Kunststoffen. Plastik in der Umwelt schädigt Lebewesen und Lebensräume. Auch die menschliche Gesundheit und der Erholungswert werden dadurch beeinträchtigt. Das EU-weite Verbot von Einweg-Kunststoff ist nur einer von mehreren Schritten, um dem entgegen zu wirken.

Insbesondere durch Einweg-Verpackungen wird zu viel Müll produziert. Nach einmaligem Gebrauch werden die Verpackungen oft nicht richtig entsorgt oder achtlos weggeworfen und müssen extra aufgesammelt werden. Zudem stieg bei Getränkeverpackungen der Anteil von Einmal-Verpackungen seit Jahren. Für die Umwelt ist es besser, Produkte mehrfach zu nutzen, statt sie nach Gebrauch sofort wegzuwerfen. In Deutschland werden hunderttausende Tonnen Kunststoff nur für Einwegplastikflaschen verbraucht. Mehrwegflaschen können dagegen bis zu 50 Mal wiederverwendet werden.

Soviel Einwegmüll fällt in Deutschland an

Laut Bundesumweltministerium werden stündlich rund 320.000 Einweg-Becher für heiße Getränke in Deutschland verbraucht. Die Abfall-Bilanz von Einweggeschirr und To-go-Verpackungen betrug im Jahr 2017 mehr als 346.000 Tonnen, ergab eine Erhebung der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung.

Schrittweise Einweg-Kunststoff den Kampf ansagen

  • Seit Inkrafttreten des neuen Verpackungsgesetzes am 01.01.2019 werden gut 50 Prozent mehr Kunststoffverpackungen recycelt. Ein Anstieg von Mehrwegpackungen kann weiteren Verpackungsmüll sparen.
  • Seit dem 1. Januar 2021 gilt ein EU-weites Exportverbot für schwer recycelbare Kunststoffabfälle, die vermischt oder verschmutzt sind. Bei diesen Abfällen ist das Risiko besonders groß, dass Teile davon in Importländern illegal in die Umwelt gelangen.
  • Ab 2022 dürfen Händler keine leichten Kunststofftragetaschen mehr an ihre Kundschaft ausgeben.
  • Ab 2022 soll die Pfandpflicht für Einweggetränkeflaschen aus Kunststoff (bis zu drei Litern) gelten. Ab 2024 auch für Plastikflaschen mit Milchgetränken. Ab 2025 müssen PET-Einweg-Getränkeflaschen mindestens 25 Prozent Recycling-Plastik, so genanntes Rezyklat, enthalten.
  • Ab 2023 werden Caterer, Lieferdienste und Restaurants verpflichtet, auch Mehrwegbehälter als Alternative zu Einwegbehältern für Essen und Getränke zum Mitnehmen und Bestellen anzubieten. Ausnahmen sind für kleine Betriebe vorgesehen, die ihrer Kundschaft Speisen und Getränke auch in mitgebrachte Behälter abfüllen können.

Alternativen, die Plastikmüll vermeiden

Kaufen Sie Produkte frisch und ohne Verpackung. Hier bieten sich Wochenmärkte oder auch Unverpackt-Läden an.

Mehrweg- statt Einwegflaschen: Mehrweg-Flaschen (aus PET oder Glas) erkennt man an dem aufgebrachten Mehrweg-Logo, dem Blauen-Engel-Umweltzeichen oder daran, dass das Pfand in der Regel nur acht oder 15 Cent beträgt – im Unterschied zu Einweg-Flaschen, deren Pfand 25 Cent beträgt.

Loses Obst und Gemüse lässt sich alternativ mit einem wiederverwendbaren Obst- und Gemüsenetz oder einem Stoffbeutel transportieren – auch um dünne "Hemdchenbeutel" aus Plastik zu vermeiden.

Irreführenderweise sind Tüten aus "Bio-Plastik" in den meisten Fällen nicht biologisch abbaubar. Sie weisen auf eine pflanzenbasierte Erzeugung des Kunststoffes hin und sollten nicht für Bio-Abfall verwendet werden.

Nutzen Sie Mehrwegbecher für Kaffee unterwegs. Die Becher sind lange haltbar und können gut recycelt werden. Mehrwegbecher-Pfandsysteme bieten eine Lösung, da sie industriell gespült und hygienisch einwandfrei wieder ausgegeben werden.

Auch beim Essen zum Mitnehmen fällt häufig viel Verpackungsmüll an. Einige Gastronomen bieten aber schon heute Mehrweg-Pfandsysteme wie auslaufsichere Schüsseln mit Deckeln an. Der Mehrweg-Behälter wird nach dem Essen einfach wieder zurück gebracht. Kleine Geschäfte und Imbisse können es stattdessen ermöglichen, mitgebrachte Gefäße zu befüllen.

Herkömmliche Tampons, Tampon-Applikatoren und Binden bestehen zu einem großen Teil aus nicht abbaubaren Kunststoffen und werden nach einmaligem Gebrauch weggeworfen. Umweltfreundliche Alternativen sind Menstruationstassen, wiederverwendbare Binden, Periodenunterwäsche oder waschbare Stoff-Tampons.

Häufig enthalten auch vorgetränkte Feuchttücher für die Körper- und Haushaltspflege Kunststoffe. Im Alltag können wir sie durch ein feuchtes mehrfachverwendbares Haushaltstuch gänzlich ersetzen.

Mit Nachfüllpackungen (zum Beispiel von Waschmitteln, Seife) lässt sich ein großer Teil an Verpackungsmüll vermeiden.

Nutzen Sie das Angebot der Abfall- und Umweltberatung für Ihre weiteren Fragen. Das Team vom Mainzer Umweltladen berät Sie gern.

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Mainzer Umweltladen
Steingasse 3-9
55116 Mainz
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Erreichbarkeit

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Haltestelle Münsterplatz:
Linien: 6, 50, 52, 53, 54, 55, 56, 57, 58, 60, 62, 63, 64, 65, 78,
80, 81, 90, 91, 653, 654, 660
Zu viel Plastikmüll RitaE auf pixabay
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