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Gutenberg-Preis

Für eine hervorragende, technische, künstlerische oder wissenschaftliche Leistung im Bereich der Druckkunst, wird der mit 10.000 € dotierte Gutenberg-Preis jährlich wechselnd in Mainz und in Leipzig vergeben.

Der Gutenberg-Preis wird traditionell am Samstag der „Mainzer Johannisnacht“ vom Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Mainz und dem Präsidenten der Internationalen Gutenberg-Gesellschaft im Rahmen der ordentlichen Mitgliederversammlung der Internationalen Gutenberg-Gesellschaft vergeben.

Die Kandidaten für den Gutenberg-Preis schlägt ein Kuratorium vor, das sich aus dem Oberbürgermeister oder seinem Vertreter, je einem Vertreter der Stadtratsfraktionen, die in den Ausschüssen des Rates vertreten sind, dem Direktor des Gutenberg-Museums, drei Vertretern der Gutenberg-Gesellschaft, darunter ein Vertreter des Graphischen Gewerbes, dem Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und dem Leiter des Instituts für Buchwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität sowie dem Stadtrat für Kultur der Stadt Leipzig und einer weiteren von Leipzig zu benennende Persönlichkeit zusammensetzt.

Der Preis zeichnet Personen aus, die sich im Bereich der Technikgeschichte, der Gestaltung, der wissenschaftlichen Erforschung und der Vermittlung von Büchern in der Nachfolge Gutenbergs beschäftigen. So gehören bekannte Typografen wie Hermann Zapf, Wissenschaftler wie Prof. Dr. Robert Darnton, der Erfinder des E-Books, Prof. Dr. Joseph M. Jacobson oder der Wissenschaftler und Schriftsteller Prof. Dr. Umberto Eco zu den Preisträgern.

Preisträger 2022

Prof. Dr. Jeffrey F. Hamburger

Der Kunst- und Kulturwissenschaftler Prof. Dr. Jeffrey F. Hamburger lehrt an der Harvard University mit dem Schwerpunkt „Spätmittelalterliche Kunst und Kulturgeschichte im Übergang von der Handschrift zum Buchdruck“. Er ist Autor mehrerer Standardwerke wie „Unter Druck. Europäische Buchmalerei im Zeitalter Gutenbergs“ und die Reihe „Buchmalerei des 15. Jahrhunderts in Mitteleuropa“. Prof. Dr. Hamburger ist ein Experte der spätmittelalterlichen Buchmalerei und ein ausgezeichneter Kenner der Zeit des Übergangs von der Handschrift zum Buchdruck. Er schließt damit eine zentrale wissenschaftliche Lücke der Kunst- und der Buchforschung und es gelingt ihm in besonderer Weise, mittelalterliche und moderne visuelle Kultur im Dialog zu erklären.

Eckehart SchumacherGebler

Eckehart SchumacherGebler war ausgebildeter Drucker und Schriftsetzer und seit 2013 Honorarprofessor für Druckkunst an der Hochschule der Bildenden Künste Saar. In Dresden betrieb SchumacherGebler zudem die Offizin Haag-Drugulin, ein Studio für Typografie, sowie einen Verlag. Im Jahr 1994 gründete er das Museum für Druckkunst in Leipzig, das als „arbeitendes Werkstattmuseum“ die handwerklich-künstlerischen Drucktechniken vermittelt. Im Jahr darauf rief er zudem die „Leipziger Typotage“ ins Leben, die sich jedes Jahr im Rahmen einer internationalen Tagung der Schriftgeschichte und der zeitgenössischen Typografie widmen. In seinen Unternehmen hielt SchumacherGebler bis zuletzt die Buchdruckkunst lebendig. Sein ganzes Leben lang setzte er sich unermüdlich für den Erhalt und die Weitergabe der Technik des Buchdrucks und damit des Erbes Gutenbergs ein. Eckehart SchumacherGebler verstarb am 17. Dezember 2022. 

Nachruf auf Eckehart SchumacherGebler

Die Landeshauptstadt Mainz trauert um ihren Gutenberg-Preisträger der am 17. Dezember 2022 im Alter von 88 Jahren verstorben ist.

Eckehart SchumacherGebler stammte aus einer Münchner Druckerfamilie und war ausgebildeter Drucker und Schriftsetzer. Nach seinem Studium an der Hochschule für Grafisches Gewerbe in München übernahm er Anfang der 1960er Jahre die elterliche Druckerei.

Seit dieser Zeit hat er sich auf vielfältige Weise um die Buchdruckkunst, ihren Erhalt und ihre Weitergabe, verdient gemacht, insbesondere durch seine Offizin Haag-Drugulin in Dresden, ein Studio für Typografie, sowie seinen Verlag. Im Jahr 1994 gründete er das Museum für Druckkunst in Leipzig, das als „arbeitendes Werkstattmuseum“ die handwerklich-künstlerischen Drucktechniken vermittelt. Im Jahr darauf rief er zudem die „Leipziger Typotage“ ins Leben, die sich jedes Jahr im Rahmen einer internationalen Tagung der Schriftgeschichte und der zeitgenössischen Typografie widmen. Seit 2013 war er Honorarprofessor für Druckkunst an der Hochschule der Bildenden Künste Saar.

Liste bisheriger Preisträger

Liste bisheriger Preisträger

1968 Giovanni Mardersteig , Verona
1971 Henri Friedlaender, Jerusalem
1974 Hermann Zapf, Darmstadt
1977 Rudolf Hell, Kiel
1980 Hellmut Lehmann-Haupt, Columbia, Mo/USA
1983 Gerrit Willem Ovink, Amsterdam
1986 Adrian Frutiger, Paris
1989 Lotte Hellinga, London
1992 Ricardo José Vicente Museros, Valencia
1994 Paul Brainerd, Seattle/USA
1996 John G. Dreyfus, London
1998 Henri-Jean Martin, Paris
2000 Joseph M. Jacobson,Cambridge, Massachusetts/USA
2002 Otto Rohse, Hamburg
2003 Robert Darnton, New Jersey/USA
2006 Hubert Wolf, Münster
2008 Dr. Michael Knoche, Weimar
2010 Prof. Mahendra Patel, Ahmedabad, Indien
2012 Elizabeth Eisenstein, Washington/USA
2014 Umberto Eco, Mailand
2016 Klaus Dieter Lehmann, München
2018 Alberto Manguel, Argentinien
2020 Gerhard Steidl, Göttingen
2022 Eckehart SchumacherGebler, München und Prof. Dr. F. Jeffrey Hamburger, Boston Massachusetts/USA